↑Im zeitgenössischen Sprachgebrauch wie auch im Ausland blieb es bis 1917 üblich, weiter vom Zaren zu sprechen; dies hat sich im Bewusstsein der Nachwelt erhalten. Was man damit traf, war nicht der geltende Würdeanspruch des Kaiserreichs, sondern das Fortleben der spezifisch russischen Wirklichkeit in Form des Moskauer Zarenreiches, das als Grundlage des neuen Imperiums diente. Dies führte im 19. Jahrhundert zu einer nicht quellengerechten Begriffssprache in der Literatur und zu einem überkommenen Begriffsapparat in der deutschen Literatur. In: Hans-Joachim Torke: Die russischen Zaren, 1547–1917, S. 8; Hans-Joachim Torke: Die staatsbedingte Gesellschaft im Moskauer Reich, Leiden 1974, S. 2; Reinhard Wittram: Das russische Imperium und sein Gestaltwandel, in: Historische Zeitschrift Bd. 187, Heft 3 (Juni 1959), S. 568–593, hier S. 569.